Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund. Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie. – Therapie tierisch erfolgreich (Frank Natho)

Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund. Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie. – Therapie tierisch erfolgreich (Frank Natho)

Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund. Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie. Frank Natho
Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund. Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie. Frank Natho

„Mutig wie ein Löwe, ängstlich wie ein Hase, stark wie ein Bär, der Chef ein Rindvieh, die Mutter eine Kuh – wie man mithilfe von Tierfiguren ins Gespräch kommt, berät und unterstützt.
Kinder lieben das Spiel mit Tierfiguren, das zum Verwandeln einlädt und die Phantasie beflügelt, aber auch Erwachsene können sich dafür begeistern. Warum sie also nicht in Therapie und Beratung einsetzen? Wie das funktioniert, zeigt Frank Natho in diesem Buch aus der Praxis für die Praxis. Er beschreibt die theoretischen Hintergründe und methodischen Schritte der Arbeit mit Tierfiguren in Diagnostik, systemischer Suchtberatung, Familientherapie, Teamentwicklung und neuropsychologischer Rehabilitation. Das Vorgehen wird anhand zahlreicher Fallbeispiele und Abbildungen veranschaulicht.“
(Quelle:  http://www.v-r.de; September 2016)

ISBN 978-3-525-40155-2 ; 3. Auflage 2013: 141 Seiten, kartoniert, mit 18 Abbildungen. Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG

Frank Natho präsentiert in diesem Buch eine Auswahl von Arbeitsweisen mit Tierfiguren, die sich in der beraterischen Praxis und Familientherapie bewährt haben.
Beschrieben werden theoretische Hintergründe und methodische Schritte. Fallbeispiele und Abbildungen illustrieren das methodische Vorgehen. Wie sich Tierfiguren im Rahmen von Familiendiagnostik nutzen lassen, wird in Kapitel 2 erläutert.
Die Versammlung der Gefühle in Tierfiguren, Kapitel 3, beschreibt eine spezielle Form der Trauerarbeit mit Kindern.
Darüber hinaus werden verschiedene psychologische und therapeutische Konzepte von Multiplizität vorgestellt und diskutiert. Sie bilden die Basis für den Einsatz von Tierfiguren im Rahmen der Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen (Teilearbeit).
Kapitel 4 stellt eine weitere Teilearbeitsform, das Gespräch mit dem inneren Schweinehund, als eine Möglichkeit systemischer Suchtberatung vor. Dass sich auch Teammitglieder in Tierfiguren verwandeln können und wie sich diese Verwandlung methodisch in der Teamentwicklung oder Supervision nutzen lässt, ist in Kapitel 5 zu lesen.
Der Psychologe und Familientherapeut Markus Hasselbach rundet die Methodenvorstellung ab und beschreibt in Kapitel 6 den Nutzen einer therapeutischen Anwendung von Tierfiguren im Bereich der neuropsychologischen Rehabilitation.
(Quelle:  http://www.v-r.de; September 2016)

Auszug aus der Inhaltsangabe mit Seitenzahl

  • Vorwort  11
  • Dank  13
  • Zur Einführung  15
  • Tierfiguren in der Familienberatung –
    Wenn der Vater zum Pferd und die Mutter zum Elefanten wird  22
  • Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen – Wenn sich Gefühle in Tierfiguren verwandeln 52
  • Beratung bei Suchtverhalten – Welchen inneren Schweinehund hätten Sie denn gern?  83
  • Tierfiguren in der Teamberatung – Wenn der Chef zum Schwein wird  104
  • Arbeit mit Tierfiguren im Kontext neuropsychologischer Rehabilitation (Markus Hasselbach)  117
  • Literatur  132
  • Kleine Auswahl von Tiermetaphern  137

Das ausführliche Inhaltsverzeichnis, eine Leseprobe und die Bestellmöglichkeiten finden Sie unter: „Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund

Kontrast-Szenario | Interview | Aufstellungen | Familienbrett | Sytembrett

Kontrast-Szenario

Das Kontrast-Szenario ist eine möglichst gleichzeitige Gegenüberstellen von einer Szene, in der etwas ‘nicht so gelingt, wie es sein könnte’, mit einer Szene, in der ‘es gut läuft’.

Entweder können beide Szenen

A) aus dem gleichen Bereich sein

(z.B. Eine Situation mit Kollegen, wo es Ärger gab – die andere Szene (evtl. mit den selben Kollegen), in der es harmonisch lief.)

B) aus verschieden Bereichen stammen

(z.B. Eine Situation mit Kollegen, also am Arbeitsplatz und eine andere Situation aus dem privaten Bereich, z.B. im Sportverein)

Praktisch lässt sich mit dem Kontrast-Szenario arbeiten,

  • insbesondere mit dem Familien-Brett*** bzw. Systembrett – konkret heißt dass, das ZWEI Bretter GLEICHZEITIG benutzt werden.
  • mit Familien-Aufstellungen bzw. Systemischen Aufstellungen, wobei die beiden Szenen entweder nebeneinander oder im kurzen Wechsel kontrastiert werden können.
  • in “Interviews” im Sinne vom Voice Dialogue bzw. Gestalt-Therapie etc., wobei die ‘Problem-Teilpersönlichkeit’ an einer Stelle im Raum redet und die ‘Lösungs-/Ressourcen-Teilpersönlichkeit’ an einer anderen Stelle im Raum spricht.
Familienbrett - Set 'Alpha' zweiteilig
Familienbrett – Set ‚Alpha‚ zweiteilig

 

 

Eine zusätzliche Möglichkeit, Kontrast-Szenarien darzustellen, ist die Anwendung von unterschiedlich gefärbten Familienbrettern / Systembrettern.

So kann man z.B. das „Alpha Mobil – Dunkel“ für das „Ist-Szenario“ oder „Problem-Szenario“ einsetzen, während man auf helleren Brettern, das „Soll-Szenario“ oder „Lösung-Szenario“ darstellt.

 

 

Anmerkung:
Leider wird das Kontrast-Szenario m.E. in der Systemischen Beratung / Systemischen Therapie oder Coaching (noch) viel zu selten eingesetzt, dabei ist es ein plastischer Ausdruck, der die Aussage im wörtlichen Sinne veranschaulicht:
„Der Unterschied, der den Unterschied macht“ …


*** Familienbrett / Systembrett

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Familienaufstellung – und nach drei Wochen ist wieder alles beim Alten oder sogar ’schlimmer‘?! | Systemische Strukturaufstellung

Familienaufstellung – und nach drei Wochen ist wieder alles beim Alten oder sogar ’schlimmer‘?!

Familienaufstellung – und nach drei Wochen ist wieder alles beim Alten oder sogar ’schlimmer‘?!

Familienaufstellungen (oder Systemische Strukturaufstellungen) scheinen sehr beliebt zu sein, können dabei doch recht interessante, überraschende Erkenntnisse aber auch ‚heftige‘ Emotionen aktiviert und optimaler Weise Lösungen entwickelt werden. Wenn sich nach einer Familienaufstellung das Anliegen, Problem oder Symptom, mit dem man eigentlich zur Aufstellung kam, entweder gar nicht verändert hat oder die neuen Einsichten und Erfahrungen im Alltagsgeschehen wieder verschwinden, kann das folgende Gründe haben:

  • Das aufgestellte Problem bzw. System war gar nicht DAS Problem bzw. hat mit den ‚Symptomen im Alltag‘ nicht viel zu tun
  • Die Einsichten/Erkenntnisse während der Aufstellungen, haben keine „Handlungsschritte“, d.h. die – für Entwicklungsprozesse notwendige -Antwort auf die Fragen „Was und wie genau Sie jetzt anders machen wollen“ werden nicht deutlich.
  • Falls konkrete Handlungsschritte deutlich werden, werden sie während des Aufstellungsseminars nicht mit ‚Rollentrainings‘ geprüft.
  • Die Handlungsschritte für den Alltag werden nach dem Seminar nur kurz durchgehalten, bevor sich ‚die Macht der Gewohnheit wieder einschleicht‘ (-> „Akzeptanz-Systeme und Systemische Entwicklung„)
  • Sie waren überwiegen oder ausschließlich während der Aufstellung in der „Meta-Position“ („Im Spiegel“), also als „Zuschauerin“ der Aufstellung.

Bedenklich bis gefährlich: Die fehlende Vorbereitung, direktive Anweisungen und fehlende Anschluss-Begleitung

Ein weiteres – und gravierendes – Problem ist bei Wochenend-Familienaufstellungen das oft vernachlässigte Angebot einer Vorbereitung (Klärung der persönlichen Umstände und Fähigkeiten der Aufstellerin), Arbeit mit direktiven Anweisungen sowie eine fehlende Anschluss-Begleitung.
Immerhin kommt es vor, dass während einer Familienaufstellung intensive Prozesse ausgelöst werden, die ‚die Aufstellerin‘ auch überwältigen kann.
Wenn die Leiter einer Familienaufstellung über die Wirkungen und Arbeitsweise nicht informieren und/oder kein Angebot haben, das diese Integration anbietet, halte ich das zumindest für bedenklich!!!


Integrative und nicht-direktive Familienaufstellung (Familienaufstellung im Einzelsetting)

“Integrative Familienaufstellung” bedeutet mehreres:

  1. Methodisch wird nicht nur mit “statischer” Aufstellung gearbeitet (= Typische Aufstellung, bei der die “System-Personen” an bestimmten Positionen im Raum stehen), sondern auch mit dynamischen, interaktionellen, dialogischen Momenten (wie im Psychodrama).
    – Wenn Sie die Erkenntnisse und Effekte einer Aufstellung in den Alltag integrieren wollen, gehört i.d.R. immer eine neues anderes Verhaltensmuster dazu (Stichworte: Abgrenzung (Nein-sagen können und etwas nicht(-mehr-) tun, mitmachen), Selbstbehauptung/Durchsetzungskompetenz …).
  2. Nicht nur ‘phänomenologische-intuitive’ Aufstellung, bei der die Stellvertreter etc. nach einer ‘Eingebung’ aufgestellt, positioniert werden, sondern auch “real-szenarische” Aufstellungen, also wie die Alltagsszene tatsächlich war (Z.B. wo im Raum die Chefin war oder wo die Mutter stand, als XY passiert ist).
  3. Neben dem aktuellen Alltags-Szenario kann auch  – je nach dem, ob es für die ‚Aufstellerin‘ angemessen u. passend ist -das “Ur-Szenario”, also die  Situation, mit ‘der Alles begann” aufgestellt werden („Timeline„).
  4. Wird nicht-direktiv gearbeitet, also von einer Leiterin der Aufstellung bestimmt, was die ‚Aufstellerin‘ tun und/oder sagen soll – dadurch werden die persönlichen Grenzen gewahrt und die Selbst-Verantwortung gefördert (= nicht-direktiv bzw. personenzentriert).


Vor- und Nachbereitung

Eine Vorbereitung für Entwicklungsprozesse – auch für Familienaufstellungen bzw.

Familienbrett / Systembrett
Familienbrett – Beispiel mit variablen Grenzen

Systemische Aufstellung – ist die Drei-Minuten-Analyse (Systemische Diagnostik), mit der ‚Kern-Probleme‘ leichter aufgedeckt werden können.
Ebenso können Genogramme oder das „Soziale Atom“ hilfreich für die Vorbereitung und Diagnostik sein.

Und ’natürlich‘ bietet sich die Arbeit mit ’normierten‘ Figuren und dem Familienbrett  und/oder die Aufstellung bzw. die szenarische Arbeit mit den Biegefiguren   an …


Weitere Texte:

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Außenseiter in Familien und die Aufstellung mit Tierfiguren (HOLZTIGER)

Außenseiter in Familien und die Aufstellung mit Tierfiguren (z.B. von HOLZTIGER)

Familienaufstellung …. etwas anders

In manchen Familien, Gruppen oder Teams werden Menschen, ‚die irgendwie nicht zum Familiensystem passen‘ als „Außenseiter“ beschrieben.

Das "Schwarze Schaf" in einer Familie - Figur von HOLZTIGER
Das “Schwarze Schaf
– Figur von HOLZTIGER

Je nachdem, ob sie etwas getan haben – oder eben nicht getan haben -, was dem Großteil der Familie nicht gefällt-, ist z.B. die (abwertend gemeinte) Bezeichnung „Schwarzes Schaf“ geläufig.

In der Familienaufstellung mit Tierfiguren kann man nun tatsächlich ein schwarzes Schaf auswählen.

Als EINE Möglichkeit einen ersten Schritt einer lösungsorientierten Veränderung, kann man beim Austauschen des Tiersymbols bei der Farbe bleiben und  z.B. eine schwarze Katze  oder einen Raben wählen.

Dieses Austauschen alleine bringt bereits eine Änderung des Systems mit sich.

Als zweiten Schritt kann man nun auch die Änderung des Tiercharakters vornehmen.

Tukan
Der ‚bunte Tukan‘ – das transformierte ‚Schwarze Schaf‘

Wurde z.B der schwarze Rabe gewählt, könnte man nun – um ‚das Wesen des Vogels beizubehalten – den Adler oder gar den ‚bunten Tukan‚ einsetzen.
Jeder Austausch des Tieres wird andere oder neue Erkenntnisse ermöglichen, so dass der Außenseiter in der Familie buchstäblich von allen an der Aufstellung Beteiligten mit anderen Augen gesehen wird …

Die ‚Arbeit‘ mit Tierfiguren – insbesondere von HOLZTIGER – sind auf jeden Fall eine Bereicherung für die Systemische Therapie und Beratung und bietet Möglichkeiten, die bei ’normalen, klassischen‘ Figuren** für Familienbretter nicht möglich sind.

Allgemeiner Hinweis zu „Außenseitern“

Außenseiter werden vermutlich meist als passive Opfer betrachtet, also Personen, die durch andere in diese – im buchstäblichen Sinne – an die Außenseite (des Familienbretts) gedrängt werden.

Wie ist es aber, wenn die Außenseiter selbst einen ‚guten Grund‘ entwickelt haben, auf dieser Position zu stehen; den Abstand zu den anderen brauchen, haben wollen …..?


Außer den Tierfiguren von HOLZTIGER gibt es auch Sets, die aus mehreren Tieren bestehen, beispielsweise ein

Ein Set mit Bauernhoftieren.
Ein Set mit Bauernhof-Tieren

Set mit Bauernhoftieren

Das abgebildete Set besteht aus Pferden, Kühen, Schweinen, Hund und Katze, einem Hahn und zwei Hennen.


Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund. Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie. Frank Natho
Buch: Gespräche mit dem inneren Schweinehund …

Im Buch „Gespräche mit dem inneren Schweinehund. Arbeit mit Tierfiguren in systemischer Beratung und Therapie“ werden zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zur Arbeit mit Tierfiguren dargestellt, die über den ‚klassische‘ Einsatz in der Beratung und Therapie mit Kinderhinausgehen …


 

** = „normal, klassisch“ sind Holzfiguren, die entweder aus runden oder eckigen Holzstäben hergestellt sind, z.B. die „Piconettis

Richtiges Ent-Rollen nach einer Familienaufstellung / Systemaufstellung

Richtiges Ent-Rollen nach einer Familienaufstellung / Systemaufstellung

Wenn Sie aktiv an einer Familienaufstellung teilgenommen haben, ist es wichtig sich anschließend von der Rolle zu lösen, die sie während der Aufstellung eingenommen hatten. Vielleicht haben Sie es kennen gelernt, dass sie sich bewegen sollen, ihren Namen nennen, sich auf neutrale Gegenstände im Raum konzentrieren oder Wasser trinken sollen. Manchmal mögen diese Techniken reichen, manchmal aber auch nicht.

Im Psychodrama gibt es das so genannte „Sharing“ (Rollen-Sharing; to share = teilen), d.h. mitzuteilen was man in der jeweiligen Rolle erlebt hat und welchen Bezug das Erleben als Rollenspieler zum eigenen Leben hat. Außerdem bietet das „Sharing“ eine Möglichkeit, dem Aufsteller* weitere wichtige Informationen zukommen zu lassen, die während der eigentlichen Aufstellung nicht mitgeteilt wurden oder erst im Nachhinein bewusst werden.

Da das „Sharing“ als Form des Ent-Rollens für alle Beteiligten wichtig, hilfreich und entlastend sein kann, wird dem „Sharing“ (zumindest im FIP – Freie Institut Psychologie) nach der Aufstellung Zeit und Raum eingeräumt.

Triaden-Gruppe

Eine Möglichkeit, das „Sharing“ zu gestalten, ist in Dreiergruppen zusammen zu sein. In erster Linie soll dabei der Person Raum und Zeit gegeben werden, die in der Aufstellung aktiv beteiligt war (Erzählerin). Die anderen beiden hören kommentarlos zu. Anschließend können auch die beiden anderen ihre Erfahrung – auch wenn sie nicht aktiv in der Aufstellung beteiligt waren (in der Regel können ja alle Beobachter einer Ausstellung auch etwas mit dem Thema der Aufstellerin anfangen) .
Die Triaden-Gruppe bietet sich besonders dann an, wenn entweder nicht genügend Zeit ist, die Erfahrungen in einer großen Gruppe zu besprechen oder wenn es für einzelne „behaglicher“ ist, lieber im kleinen Kreis zu sein.

 

* = “Aufsteller/Aufstellerin” ist hier die Person, die mit einem Anliegen kommt.

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Familienbrett / Systembrett – Familienaufstellung auf dem Tisch

Familienbrett / Systembrett – Familienaufstellung auf dem Tisch

FIP-Familenbrett/ Systembrett alle Figuren, inkl. Symptom, Dominanz-Hierarchie-Scheiben u.a.
FIP-Familienbrett/ Systembrett alle Figuren, inkl. Symptom, Dominanz-Hierarchie-Scheiben u.a.

Das Familienbrett bzw. Systembrett ist ein wertvolles Instrument in der systemischen Therapie/systemischen Beratung. Mit ihm lassen sich plastisch, 3-dimensional und ‘mit Abstand’ Probleme oder Konflikte darstellen, sichtbar machen und in einem nächsten Schritt, kreative Lösungen entwickeln.
Es ist sozusagen eine Familienaufstellung bzw. Systemische Strukturaufstellung „auf dem Tisch“…

Besonders vorteilhaft ist es, wenn man mit zwei Brettern gleichzeitig bzw. parallel arbeitet, entweder um das Kontrast-Szenario für die Schritte vom Problemzustand zur Lösung herauszuarbeiten oder um Para-Szenarien aufzustellen.
Ebenso lassen sich Familiensituationen in der Kindheit mit der gegenwärtigen (neuen) Familie gegenüberstellen. Dies kann besonders interessant und sehr berührend sein, wenn z.B. „die Kindheit der „bösen“ Eltern“ (z.B. der Vater in der Familie) auf einem zweiten Brett dargestellt wird. Dabei wird möglicherweise sichtbar, dass es Parallelen zwischen der aktuellen Familiensituation und der ‚Kindheits-Familiensituation des Vaters“ gibt, die unbewusst entweder 1-zu-1 wiederholt werden oder in der aktuellen Familie ‚korrigiert‘ werden wollen.


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Das abgebildete Familienbrett – und mehr – können Sie  jetzt im Shop kaufen !!!

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Timeline mit dem FIP-Berlin Familienbrett

Eine der großen Vorteile farbiger Figuren in unterschiedlicher Größe ist die Darstellung von Situationen in der „Timeline“ (Zeitachse der Biografie):

Timeline-Darstellung mit dem FIP-Berlin-Familienbrett
Links: Kindheit
Mitte: Jugend
Rechts: Erwachsenen-Alter

Auf dem Foto ist als Beispiel die Erzählerin (Klientin) blau dargestellt; links als Kind, in der Mitte als Jugendliche und rechts als Erwachsene.
Während sie als Kind bei ihrer Mutter (gelb) schützende Nähe suchte, wechselte sie in ihrer jugendlichen Peergroup in eine dominante Rolle (auf Dominanz-Hierarchie-Scheibe stehend; s.u.):
Im Erwachsenenalter hat sie ebenfalls eine dominante Position in ihrer ‚eigenen‘ Familie eingenommen – und übernimmt exakt die selbe Stellung wie ihr Vater (rot) in der Ursprungsfamilie (linke Gruppe)!


Dominanz-Hierarchie-Scheiben im Familienbrett

Triade mit Anwendung einer Doninanz-Hierarchie-Scheibe
Triade mit Anwendung einer Dominanz-Hierarchie-Scheibe (und „Schwarzer Ring“ als Symptom)

Die Familienbretter/Systembretter des FIP-Berlin sind prinzipiell mit „Dominanz-Hierarchie-Scheiben“ ausgestattet.

Damit lassen sich unterschiedliche „Machtpositionen“ unabhängig von der eigentlichen Rolle und/oder Größe der Figuren darstellen.
Im Beispiel
repräsentiert die blaue Figur eine Mutter, die grüne Figur den Vater und die orange Figur die (7-jährige) Tochter.
Auch wenn ‚in der Realität‘ der Vater in Größe und Kraft der Mutter überlegen war, zeigt sich – durch die Dominanz-Hierarchie-Scheibe plastisch dargestellt -, dass die Mutter als ‚dominant‘ erlebt/beschrieben wurde; Konkret durch aggressives, lautes Reden und abwertende Aussagen insbesondere über den Vater.


Das Symptom auf einer Extra-Position (Externalisierung des Problem-Verhaltens)

In „echten“ Familienaufstellungen wird oft vergessen oder nicht genutzt, dem Problem oder Problem-Verhalten eine Extra-Position einzuräumen. Diese „Externalisierung“ ist jedoch sowohl für den „Symptomträger“ („Index-Patient“ oder „Ring-Träger im „Herr der Ringe-Ansatz“) im wahrsten Sinne entlastend als auch für die anderen Beteiligten im System, weil durch ein weiteres Element ein ganz anderer Blick entsteht.

Im Familienbrett kann dies entweder mit dem „Symptom“, den „Schwarzen Figuren“ oder einem anderen Symbol dargestellt werden.

Das Symptom im FIP-Familienbrett
Das ‚klassische‘ Symptom im FIP-Familienbrett

Familienaufstellung ohne und mit Symptom

Welchen Unterschied es ‘rein optisch’ macht, eine Familienaufstellung ohne und mit Symptom zu darzustellen, kann der Unterschied zwischen beiden Skizzen verdeutlichen – auch ohne auf die Inhalte einzugehen oder zu kommentieren:

Die Personen sind mit A, B, und C bezeichnet. C ist hier der “Index-Patient” bzw. “Symptom-Träger” Der kleine schwarze Punkt auf C, symbolisiert das internalisierte Symptom. S ist das externalisierte Symptom.

Familienaufstellung (FIP-Berlin) in 2-D auf dem Familienbrett OHNE Symptom Familienaufstellung (FIP-Berlin) in 2-D auf dem Familienbrett MIT Symptom auf einer Extra-Position
Familienaufstellung (FIP-Berlin) in 2-D (von Oben betrachtet) auf dem Familienbrett OHNE Symptom Familienaufstellung (FIP-Berlin) in 2-D (von Oben betrachtet) auf dem Familienbrett MIT Symptom auf einer Extra-Position

Kleiner Tipp: Verschieben statt versetzen der Figuren

Wenn in der Aufstellungsarbeit mit dem Familienbrett der Impuls kommt, eine Figur umzustellen, wird normalerweise die Figur versetzt wie bei einem Schachspiel; d.h. sie wird gegriffen und ‚durch die Luft schwebend‘ auf die alternative Position gesetzt.

Verschieben Sie einmal stattdessen, die Figur auf dem Brett, also ohne dass sie den Kontakt mit dem Brett verliert!
Dies kann sehr hilfreiche und neue Informationen liefern, z.B. darüber

  • an wem die Figur bzw. die Person im realen Leben, ‚vorbei‘ müsste
  • wer ‚ihr als Erster im Weg steht, oder
  • von wem sie sich lösen müsste

Weiter zum Shop ….

„Wir haben dich nie gewollt“ – Kernaussage aller Therapiebedürftigen? | Ur-Vertrauen | Ablehnung | Seinen Platz im Leben finden | Bindungsstörung

„Wir haben dich nie gewollt“ – Kernaussage aller Therapiebedürftigen?

„Wir haben dich nie gewollt!“ ist wahrscheinlich die ‚heftigste‘, schmerzvollste Botschaft, die ein Kind vermittelt bekommen kann, sei es mit Worten – oder was durchaus noch tragischer sein kann -, nie direkt ausgesprochen oder sogar geleugnet. Diese radikale Ablehnung des eigenen Lebens kann sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben ziehen und können sich in verschiedenen Symptomen äußern, die mehr oder weniger mit der „Tendenz zu tun haben, sich unsichtbar zu machen“ oder „Seinen Platz im Leben nicht einnehmen/finden können“ :

  • sich nach anderen Menschen richten („Es anderen recht machen wollen“. „Sich für die Gefühle anderer verantwortlich fühlen und versuchen, sie ‚aufzuheitern'“
  • „Eine ‚gute‘ Zuhörerin/ein ‚guter‘ Zuhörer sein“ = Immer andere erzählen lassen, ständig nachfragen, aber nicht von sich erzählen oder es wagen zu unterbrechen.
  • Anderen auf der Straße immer ausweichen (‚Bloß nicht anecken wollen‘)
  • Keinen Ärger verursachen wollen, Konflikten ausweichen.
  • …..

An der Botschaft und der Vergangenheit (den Eltern) lässt sich einerseits nichts oder nur bedingt etwas ändern.

Aber glücklicherweise ist die Psyche bzw. das Gehirn ein lebendiges System, das in der Lage ist, sich „selbst zu gestalten‘  und auch diese ‚alten‘ Botschaften zu korrigieren.

Falls Sie dieses „Thema“ beschäftigt, freue ich mich, wenn Sie unverbindlich Kontakt mit mir aufnehmen oder wenn Sie woanders Unterstützung/Begleitung finden, denn….

„Sie sind es wert, (endlich) Ihr Leben zu leben!!!“


Ein kurzer aber wichtiger Nachtrag (aus aktuellem Anlass):

Der Verlust des Ur-Vertrauens kann sich besonders unglücklicher Weise auf das Suchen nach einer Therapie zeigen:

  1. Um sich in Therapie zu begeben, sich einem Fremden (Therapeutin) zu öffnen, sich zu zeigen, braucht es bereits ein gewisses Maß an Vertrauen.
  2. Wenn jedoch dann auch noch in der Therapie das Vertrauen missbraucht wird und/oder die Erzählerin („Klientin“) nur akzeptiert wird, wenn sie die Erwartungen/Wertvorstellungen der Therapeutin erfüllt, welche Folgen hätte das wohl……?

„Tipp“/Empfehlung (aus eigenen Erfahrungen bzw. Erzählungen anderer ‚Patienten‘):

  1. Wenn möglich, suchen/informieren Sie sich schon vor der Therapie eine Therapeutin/einen Therapeuten, wenn es Ihnen noch (einigermaßen) gut geht.
    „Krisen“ bahnen sich i.d.R. an, haben Vorzeichen und/oder wiederkehrende Symptome.
  2. Achten Sie (schon) beim Erstkontakt (,der idealerweise schon telefonisch möglich ist,) auf Ihr Gefühl.
  3. Seien Sie besonders ‚hellhörig‘ /alarmiert, wenn Sie ‚gedrängt‘ werden bzw. die Botschaft empfangen, die ‚moralische‘ Urteile über SIE ALS MENSCH enthalten.
    Z.B. „Als Erwachsener Mensch, sollten Sie eigentlich….“
  4. ….. (Was könnte  für SIE noch wichtig sein???) …..

 

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