Familienaufstellung – und nach drei Wochen ist wieder alles beim Alten oder sogar ’schlimmer‘?! | Systemische Strukturaufstellung

Familienaufstellung – und nach drei Wochen ist wieder alles beim Alten oder sogar ’schlimmer‘?!

Familienaufstellung – und nach drei Wochen ist wieder alles beim Alten oder sogar ’schlimmer‘?!

Familienaufstellungen (oder Systemische Strukturaufstellungen) scheinen sehr beliebt zu sein, können dabei doch recht interessante, überraschende Erkenntnisse aber auch ‚heftige‘ Emotionen aktiviert und optimaler Weise Lösungen entwickelt werden. Wenn sich nach einer Familienaufstellung das Anliegen, Problem oder Symptom, mit dem man eigentlich zur Aufstellung kam, entweder gar nicht verändert hat oder die neuen Einsichten und Erfahrungen im Alltagsgeschehen wieder verschwinden, kann das folgende Gründe haben:

  • Das aufgestellte Problem bzw. System war gar nicht DAS Problem bzw. hat mit den ‚Symptomen im Alltag‘ nicht viel zu tun
  • Die Einsichten/Erkenntnisse während der Aufstellungen, haben keine „Handlungsschritte“, d.h. die – für Entwicklungsprozesse notwendige -Antwort auf die Fragen „Was und wie genau Sie jetzt anders machen wollen“ werden nicht deutlich.
  • Falls konkrete Handlungsschritte deutlich werden, werden sie während des Aufstellungsseminars nicht mit ‚Rollentrainings‘ geprüft.
  • Die Handlungsschritte für den Alltag werden nach dem Seminar nur kurz durchgehalten, bevor sich ‚die Macht der Gewohnheit wieder einschleicht‘ (-> „Akzeptanz-Systeme und Systemische Entwicklung„)
  • Sie waren überwiegen oder ausschließlich während der Aufstellung in der „Meta-Position“ („Im Spiegel“), also als „Zuschauerin“ der Aufstellung.

Bedenklich bis gefährlich: Die fehlende Vorbereitung, direktive Anweisungen und fehlende Anschluss-Begleitung

Ein weiteres – und gravierendes – Problem ist bei Wochenend-Familienaufstellungen das oft vernachlässigte Angebot einer Vorbereitung (Klärung der persönlichen Umstände und Fähigkeiten der Aufstellerin), Arbeit mit direktiven Anweisungen sowie eine fehlende Anschluss-Begleitung.
Immerhin kommt es vor, dass während einer Familienaufstellung intensive Prozesse ausgelöst werden, die ‚die Aufstellerin‘ auch überwältigen kann.
Wenn die Leiter einer Familienaufstellung über die Wirkungen und Arbeitsweise nicht informieren und/oder kein Angebot haben, das diese Integration anbietet, halte ich das zumindest für bedenklich!!!


Integrative und nicht-direktive Familienaufstellung (Familienaufstellung im Einzelsetting)

“Integrative Familienaufstellung” bedeutet mehreres:

  1. Methodisch wird nicht nur mit “statischer” Aufstellung gearbeitet (= Typische Aufstellung, bei der die “System-Personen” an bestimmten Positionen im Raum stehen), sondern auch mit dynamischen, interaktionellen, dialogischen Momenten (wie im Psychodrama).
    – Wenn Sie die Erkenntnisse und Effekte einer Aufstellung in den Alltag integrieren wollen, gehört i.d.R. immer eine neues anderes Verhaltensmuster dazu (Stichworte: Abgrenzung (Nein-sagen können und etwas nicht(-mehr-) tun, mitmachen), Selbstbehauptung/Durchsetzungskompetenz …).
  2. Nicht nur ‘phänomenologische-intuitive’ Aufstellung, bei der die Stellvertreter etc. nach einer ‘Eingebung’ aufgestellt, positioniert werden, sondern auch “real-szenarische” Aufstellungen, also wie die Alltagsszene tatsächlich war (Z.B. wo im Raum die Chefin war oder wo die Mutter stand, als XY passiert ist).
  3. Neben dem aktuellen Alltags-Szenario kann auch  – je nach dem, ob es für die ‚Aufstellerin‘ angemessen u. passend ist -das “Ur-Szenario”, also die  Situation, mit ‘der Alles begann” aufgestellt werden („Timeline„).
  4. Wird nicht-direktiv gearbeitet, also von einer Leiterin der Aufstellung bestimmt, was die ‚Aufstellerin‘ tun und/oder sagen soll – dadurch werden die persönlichen Grenzen gewahrt und die Selbst-Verantwortung gefördert (= nicht-direktiv bzw. personenzentriert).


Vor- und Nachbereitung

Eine Vorbereitung für Entwicklungsprozesse – auch für Familienaufstellungen bzw.

Familienbrett / Systembrett
Familienbrett – Beispiel mit variablen Grenzen

Systemische Aufstellung – ist die Drei-Minuten-Analyse (Systemische Diagnostik), mit der ‚Kern-Probleme‘ leichter aufgedeckt werden können.
Ebenso können Genogramme oder das „Soziale Atom“ hilfreich für die Vorbereitung und Diagnostik sein.

Und ’natürlich‘ bietet sich die Arbeit mit ’normierten‘ Figuren und dem Familienbrett  und/oder die Aufstellung bzw. die szenarische Arbeit mit den Biegefiguren   an …


Weitere Texte:

Spenden /Beitrag zum Lebensunterhalt und für die Arbeit des FIP - Freie Institut Psychologie

Flattr-Webinar: Flattr optimal(er) nutzen & mehr ( #flattr)

Flattr-Webinar : Flattr optimal(er) nutzen & mehr (Nur noch für Einzelpersonen)

Dies ist ausschließlich eine Einladung an Menschen, die zumindest bei Flattr.com (und / oder bei Twitter) sind, waren oder vielleicht sein wollen. Mehr zu flattr unter: „Das Flattr-Experiment


Die FAQs („Häufig gestellte Fragen“) von Flattr.com gibt es hier in deutsch.


Die Idee zum Webinar stammt aus eigenen Erfahrungen sowohl mit der “Bedienoberfläche” von Flattr, der Analyse einiger Flattr-Nutzer-Angebote, als auch mit den fehlenden Hilfs- und Tutorial-Angeboten.
Offensichtlich haben viele Menschen, die sich bei Flattr anmelden, Probleme damit, Flattr zu nutzen, insbesondere wenn Sie selbst z.B. Artikel, Internetseiten oder auch – mit der neuen Möglichkeit von Flattr – tweets anbieten.

Vorteil eines Webinars

Im Gegensatz zu den noch spärlich vorhandenen Anleitungen und Videos im Internet, ist durch ein Webinar eine individuelle Beratung möglich.
Dadurch können die Tipps auf das persönliche Tempo, die technischen Voraussetzungen und das Anliegen abgestimmt werden.

Häufige Fragen, Fehler oder ‚ungünstiges Vorgehen ‚ bei der Nutzung von Flattr („Dinge anmelden“)

  1. „Wie füge ich überhaupt bei Flattr Sachen hinzu?“
  2. Die eigenen Homepage wird zwar im Flattr-Profil eingetragen/angegeben, aber nicht als „Ding“ angemeldet
  3. Im Flattr-Profil wird nur die eigene Homepage eingetragen, aber keine anderen sozialen Netzwerke/Profile (z.B. Twitter, Vimeo etc.) – ODER
  4. Im Flattr-Profil wird nur ein soziales Netzwerk (z.B. Twitter) angegeben, aber nicht die eigene Homepage
  5. Wie mache ich (auf der eigenen Homepage oder bei Twitter) sichtbar, dass ‚ich‘ flattrbar bin?!
  6. NUR die eigene Homepage wird als „Ding“ angemeldet, aber nicht einzelne Artikel
  7. Falls ein „Ding“ angemeldet wurde, weil es über Twitter favorisiert wurde, wird das „Ding“ nicht nach bearbeitet und es erscheint als ‚aussageloses‘ „Ding“ wie „tweet by @twitter_name, 2 June“
  8. „Dinge“ werden nicht mit aussagekräftigen Texten umschrieben und/oder es werden keine „tags“ benutzt
  9. Flattr-Buttons
    – sind gar nicht,
    – sehr versteckt (z.B. am Seitenende) oder
    – erst durch ‚bewegliche‘ Menüs sichtbar (z.B. bei http://kaffeeringe.de/  06.04.2013)
  10. „Nur“ geflattrt werden wollen, aber andere nicht flattrn (Andere flattrn macht zumindest Flattr-intern sichtbar und man findet „Gleichgesinnte“)

Damit Menschen, die ‘das Gute‘ an Flattr nutzen wollen, um durch die “Mikro-Spenden” sich selbst unterstützen zu lassen und andere unterstützen zu können, soll hiermit ein Webinar angeboten werden.
Das Webinar ist weniger als “Lehrveranstaltung” sondern eher als “Austausch-Möglichkeit” gedacht; im Sinne von “Gegenseitige Unterstützung – voneinander lernen” und unterstreicht hoffentlich eine Grundidee des FIP-Berlin.

Themen/Fragen können u.a. sein

  1. Wie füge ich “Meine Dinge” AKTIV hinzu?
  2. Was ‘sollte’ ich tun und beachten, wenn ich mein Flattr-Konto einmal löschen will?
  3. WordPress-Plugins nutzen (WordPress.org , nicht WordPress.com !!!).
  4. Browsererweiterungen (gibt es nur für Google Chrom bzw. deren Varianten (z.B. CoolNovo) und Firefox)
    bzw. “Bookmarklet”-Einbindung
  5. Mit „Flattr-Privat-Konto“ oder einer „Flattr-Freundin“ die eigenen Angebote unterstützen (leichteres Hinzufügen von „Sachen“)
  6. …. Themen und allgemeinere, die sich erst im Webinar ergeben und vielleicht auch erst später geklärt werden können:
    z.B. „Muss ich ein Gewerbe anmelden, wenn ich regelmäßig „Sachen“ anbiete?!

Teilnehmer_innen

Nur noch 1:1 -Angebote, d.h. für Einzelpersonen – aus Effizienzgründen

Technischer Ablauf/Voraussetzung

  • Über ein “Webinar-Programm” (entweder “Teamviewer” oder “anymeeting” (werbefinanziert))

Datum & Zeit

Werden individuell vereinbart

Kosten – auf “Spendenbasis”** ab 10,00 EUR/angefangene Stunde

  • entweder über das “Grüne Herz” = Spendenformular siehe unten
    Nachteil:
    Die “Spenden-Überweisung” muss – wie bei anderen Überweisungen auch – extra ausgefüllt werden.
    Vorteile:
    1. Keine eigene Kontodaten werden übertragen.
    2. Keine Nutzung von “Bezahldiensten” (wie Paypal etc.)
    3. Die Email, die Sie erhalten, beinhaltet alle relevanten Daten (Verwendungszweck und Bankverbindung des FIP-Berlin) und können bequem per “copy & paste” übertragen werden.

** = “Spendenbasis” heißt “Beitrag nach Ihren persönlichen Möglichkeiten” für die Arbeit, den Lebensunterhalt der Mitarbeiter_innen im FIP-Berlin), weiter Informationen siehe ”Spenden”.

Bei Fragen und/oder Ideen, nehmen Sie einfach Kontakt auf. Ich freue mich…..

Passende Artikel / Angebote:

 „Spendenformular – Grüne Herz“Spenden /Beitrag zum Lebensunterhalt und für die Arbeit des FIP - Freie Institut Psychologie

[contact-form-7 id=“4382″ title=“Spenden_Webinare_und_mehr“]

Drei-Minuten-Analyse (systemische Problem- & Ressourcen-Diagnostik)

Drei-Minuten-Analyse (Systemische Problem- & Ressourcen-Diagnostik)

HINWEIS vorweg:

Der folgende Text zur „Drei-Minuten-Analyse“ ist zur Darstellung des Ablaufs gedacht.
Die „Drei-Minuten-Analyse“ ist eine Methode, die sowohl für das ‚Erkennen‘, ‚Durchblicken'(Diagnostik) der aktuellen Problem-Beschreibung dient, als auch für die Entwicklung von ‚massgeschneiderten‘ Veränderungsschritten.

Die Drei-Minuten-Analyse  ist NICHT als Selbsthilfe-Methode gedacht.


Probleme bestehen i.d.R. ja aus verschiedenen Faktoren und Zusammenhängen, die unterschiedlich ‚gewichtet‘ sind und leichter bzw. schwerer zu verändern sind.
Wenn man jemanden sein Problem besonders zum ersten Mal schildert, gibt es oft die Neigung, möglichst viel und ausführlich darüber zu berichten: Wie lange es schon besteht; wer damit alles zu tun hat; warum es da ist etc..
Die ‘Gefahr’ dabei ist, dass durch längeres Erzählen eine ‘Problem-Trance ’ erzeugt bzw. vertieft wird, die ‘das Entkommen aus dem Spinnen-Netz des Unglücks’ nicht gerade erleichtert.

Bei der Drei-Minuten-Analyse geht es nun darum, wesentliche Elemente einer Problemdarstellung zu identifizieren, die innerhalb von 3-Minuten erzählt werden.
In dieser Zeit tauchen bereits ‘Kernprobleme”, aber oft auch Ressourcen (Stärken, ‘Kraftquellen’) auf, die für erste effektivere Lösungsschritte genutzt werden können.

Um ‘ das Ganze’ gleich praktisch darzustellen, hier ein Beispieltext:

“Ich mag nicht unter Menschen gehen”

„…mein Problem ist denke ich bei den meisten Jugendlichen meines Alters nicht nachvollziehbar.
Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, aber mein Problem ist dass ich nicht gerne fort gehe. Also Party machen und in die Disco gehen mag ich nicht.

Mein größtes Problem ist denke ich, dass ich nicht gern unter Menschen bin. Ich fühle mich immer unwohl wenn Leute um mich sind. Ich habe auch Blockschule immer eine Woche lang und bin in dieser Zeit in einem 2er Zimmer. Anfangs macht es schon Spaß aber mit der Zeit fühl ich mich unwohl und ich sehne mich nach dem Allein sein. Dann geh ich einfach raus in die Landschaft und mach einfach nichts. Ich fühle mich am wohlsten wenn ich allein bin oder was allein tun kann.

Aber nun wieder zum Grundproblem. Ich muss einigen Leuten dann immer absagen, wenn sie mich fragen, ob man wo hingehen könnte. Mittlerweile fragen sie mich gar nicht mehr …
Naja nicht verwunderlich wenn ich immer nein sage. Aber ich hab einfach keine Lust weil ich dann wieder Leute sehe. Und wenn mich dann Leute kennen find ichs noch schlimmer. So wird auch der Abstand zu Freunden immer größer. Das gefällt mir auch nicht, aber das ist heute so, dass man beim Fortgehen sich trifft und nur noch so Kontakt hat.

Und das geht ja nicht. Nichts desto trotz. Ich finde das ist in meinem Alter ein großes Problem und ich brauche wirklich Hilfe, dass ich das in den Griff bekomme.
Deswegen würde ich mich über einen Ratschlag oder Hilfe freuen….“
[Quelle: http://www.psychomeda.de/online-beratung/persoenlichkeitsstoerungen/ich-mag-nicht-unter-menschen-gehen-042012.html (12.04.2012)]

 

Schrift und Sprache ist immer linear, weil ein Wort nach dem anderen folgt. Dies hat leider seine Nachteile, weil weder das Leben, noch Probleme linear auf einer Ebene, Schritt für Schritt verläuft. Hinzu kommt, dass die lineare Darstellung unübersichtlich ist UND vermutlich die wenigsten Menschen wissen, was genau sie eigentlich 5 Sätze vorher gesagt haben…

Um aus dieser ‘lineare’ Darstellung die Problematik und die ‘Perlen’ herauszufischen, ist es hilfreich den Text ( = Wort-Gedanken!) anders darzustellen bzw. zu ‘zerpflücken’, z.B. in Form einer speziellen Mindmap (Psycho-Map). Im Gegensatz zur linearen Sprache sind z.B. Bilder oder Familienaufstellungen ‘para-linear’ / “systemisch”, weil alle Elemente gleichzeitig, nebeneinander vorhanden sind bzw. wahrgenommen werden können.

Der Erste Schritt der Drei-Minuten-Analyse besteht also ‘nur’ darin, den Text ‘aufzuspalten’ (vertikale Darstellung).

In nachfolgenden Schritten, wird der Inhalt ‘neu sortiert’ bzw. analysiert, je nach dem, welche Elemente der ursprüngliche Text enthält.
Diese Neusortierung fördert bereits – im wahrsten Sinne – einen anderen Blick und dient als Grundlage für die Entwicklung kleiner und maßgeschneiderter Lösungsschritte.

 

 

Mindmap (Systemisch-linguistische Mindmap)
Drei-Minuten-Analyse – Auswertung: 1. Schritt („Zergliederung“)

In dem Beispieltext sind bereits wichtige Aussagen und „Elemente“ enthalten, die für Lösungsschritte genutzt werden können:

  • Widersprüchliche / gegensätzliche Aussagen
  • Ressourcen
  • Szenarien (“Bühnenbilder”)
  • soma-linguistische Ansätze (Soma-Linguistik greift den Zusammenhang zwischen Körpersprache und Wortsprache auf und nutzt diesen)
  • normative, blockierende Glaubenssätze

Ressourcen ent-decken oder (erst) ent-wickeln?!

Ressourcen (als persönliche ’stärkende, förderliche‘ Fähigkeiten aber auch äußere Bedingungen) sind nötig um neue, gesündere Entwicklungsschritte in Gang zu setzen.
Entscheiden ist dabei, dass sie

  1. am ‚richtigen Punkt‘ im System ansetzen
  2. zu den aktuellen, persönlichen Möglichkeiten der ‚veränderungswilligen‘ Person passen.

zu a.) Es ist wenig hilfreich und effektiv, wenn man versucht ‚Systemelemente‘ (i.d.R. Personen) zu beeinflussen, die entweder gar nichts mit der Lösung zu tun haben oder sich auch nicht beeinflussen lassen wollen.
Die einzige Person, die das System letztendlich beeinflusst, ist die eigenen Person, also Sie !

zu b.) Ebenso ist es wenig hilfreich, Lösungsschritte (z.b. aus Selbsthilfe-Büchern) anzustreben, die überhaupt nicht zur eigenen Person passen. Insbesondere müssen hierbei ‚Basis-Ressourcen‘ angeschaut werden, wie „Ausdauer, Konzentration, Frustrationstolleranz.