Das Beziehungsgebet | Die Marionetten-Version und der Multi-Draht

Das Beziehungsgebet | Die Marionetten-Version

Das „Beziehungsgebet | Die Marionetten-Version“ ist eine Art ‚Gegenvariante‘ zum „Beziehungsgebet„, das dabei helfen kann, die emotionale Verstrickung (Co-Abhängigkeit) bei Erwachsenen deutlich zu machen und aufzulösen.
Die Marionetten-Variante stellt mit dem Bild, der Metapher von Marionette und Marionetten-Spieler die emotionale, psychische Verstrickung von Partnern (oder anderen Beziehungskonstellationen) auf eine überspitzte Weise dar.

Auch die Marionetten-Variante lässt sich in der Paarberatung / Paartherapie einsetzen, z.B. wenn insbesondere beide Partner darauf beharren, dass der Andere Schuld an den eigenen Gefühlen ist oder sich anders verhalten müsste, damit die eigenen Gefühle anders seine können.

Das „Beziehungsgebet – Die Marionetten-Variante“ gibt es sowohl für männliche als auch weibliche ‚Marionetten-Spieler‘ und kann exklusiv auf  fip-materialien.de – nach Anmeldung – heruntergeladen werden.

Multi-Draht für Grenzen, Beziehungen und mehr
Bindungen und Verstrickungen in Beziehungen – Symbolische Darstellung in der Familienaufstellung auf dem Brett mit Hilfe der Multi-Drähte

In der Familienaufstellung (auf dem Brett) werden z.B. die Multi-Drähte zur Darstellung von Bindungen bzw. Verstrickungen benutzt.

Das Beziehungsgebet (De-Symbiose / Selbst-Ermächtigung / gesunde Trennung (Balance-Kommunikation))

Das Beziehungsgebet * (De-Symbiose / Selbst-Ermächtigung / gesunde Trennung (Balance-Kommunikation))**

Ich bin Ich und Du bist Du.

 

Ich habe einen eigenen Körper und Du hast einen eigenen Körper.

Ich bin für meinen Körper verantwortlich. Ich habe die Macht, ihn zu bewegen.

Du bist für deinen Körper verantwortlich. Du hast die Macht, ihn zu bewegen.

 

Ich habe eigene Gedanken und Du hast eigene Gedanken.

Ich bin für meine Gedanken verantwortlich. Ich habe die Macht, meine Gedanken zu ändern oder so zu lassen.

Du bist für deinen Gedanken verantwortlich. Du hast die Macht, deine Gedanken zu ändern oder so zu lassen.

 

Ich habe eigene Gefühle und Du hast eigene Gefühle.

Ich bin für meine Gefühle verantwortlich.

Du bist für deinen Gefühle verantwortlich.

 

Ich habe eigene Wünsche und Bedürfnisse und Du hast eigene Wünsche und Bedürfnisse.

Ich bin für meine Wünsche und Bedürfnisse verantwortlich. Ich habe die Macht, meine Wünsche und Bedürfnisse selbst zu erfüllen oder anderen um Unterstützung zu bitten.

Du bist für deine Wünsche und Bedürfnisse verantwortlich. Du hast die Macht, deine Wünsche und Bedürfnisse selbst zu erfüllen oder anderen um Unterstützung zu bitten.

 

Ich bin Ich und Du bist Du.

 

Gemeinsam erschaffen wir das WIR – Ich auf meiner Seite – Du auf deiner Seite.

 

 

* = inspiriert durch das ‘Gestaltgebet’ von Fritz Perls, den „Beziehungsschal“ (von Jacques Salomé bzw. Monika Wilke) und Erfahrungen aus der Paarberatung

** = Das Beziehungsgebet ist übrigens nicht nur für Paare, sondern auch für ERWACHSENE und deren Eltern „Wenn Kinder die Täume ihrer Eltern….“ !!!

Unter „Downloads“ kann eine pdf-Version heruntergeladen werden.

 


Natürlich kann jeder für sich entscheiden, dem Inhalt des ‘Beziehungsgebet’ zuzustimmen. Was würde es aber bedeuten – für die eigene Person und für eine Beziehung – wenn den Sätzen NICHT zugestimmt wird?!
Stichwort: Marionetten-Modus …

Weitere Texte:

zu “Balance-Kommuniakation” bzw. “Symbiose

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Da diese SEITEN UND – vor allem – die ANGEBOTE im FIP-Berlin NUR durch den lebendigen AUSTAUSCH zwischen den Besuchern, Kunden, Klienten etc. leben können, lade ich Sie ein, einen möglichst „erfahrungsbasierten“ Kommentar zu hinterlassen oder sich über den Kontakt zu melden….

Was im Still-face-Experiment für Babys, ist bei älteren Kindern, in Partnerschaften und Gruppen das Schweigen bzw. das Nicht-Reagieren?

Was im Still-face-Experiment für Babys, ist bei älteren Kindern, in Partnerschaften und Gruppen das Schweigen bzw. das Nicht-Reagieren?

Was im „Still-face-Experiment“ ( still-face = „‚regungsloses‘ Gesicht“) sichtbar wird, ist möglicherweise DAS Phänomen, das sich auch in späteren Beziehungen wiederholt und z.T. tragische Folgen haben kann.

Auf der Seite der Mutter (im Film)

Schweigen, nicht-reagieren, nicht-antworten, „den anderen auflaufen lassen“ kann als eine Form von Gewalt erlebt werden, als Macht-Instrument, mit dem man den Gegenüber in einen unklaren und hilflosen Zustand versetzen kann.

Ein Erzähler („Klient“)  berichtete:

„Wenn meine Mutter dann nichts gesagt hat, war das für mich die Hölle….Dann bin ich hingegangen und habe gesagt: „Mama, bitte hau mir eine runter, aber rede wieder mit mir?!…“
(Anmerkung:  Der Erzähler war ’schon längst‘ im Erwachsenenalter, die Erinnerung war dennoch so intensiv und lebendig und auch in der aktuellen Partnerschaft (wieder) ein Thema bzw. „reaktiviertes Muster“)

In der Balance-Kommunikation (Gewaltfreie Kommunikation) ist deshalb auch diese „passive Gewalt“ ein wichtiger Schwerpunkt, weil das Nicht-Antworten, Nicht-Reagieren Hilflosigkeit/Ohnmacht auslösen kann, die wiederum als ‚Gegenreaktion‘ aktive Gewalt auslöst….

Auf der Seite des Babys

Die Versuche, die Mutter zu einer (wohlwollenden) Reaktion zu bewegen, kann als Grund-Muster gesehen werden, Verantwortung für die Gefühle anderer Menschen zu übernehmen. Insbesondere wenn das Gegenüber eine Reaktion von Traurigkeit oder Ärger zeigt, können Schuld-Gedanken die Folge sein.

Auch hier ist die Balance-Kommunikation (Gewaltfreie Kommunikation) hilfreich, da dieser „Irr-Glaube“ unter die Lupe genommen wird.

Übrigens und interessant….

Was tut das Baby nicht, was erst im späteren Alter als Strategie hinzukommt, um andere Menschen zu beeinflussen oder gar kontrollieren – um warum das ’schlau‘ ist …?!

Was im Still-face-Experiment noch enthalten ist:

  • Das Grundprinzip des (passiven) Mobbings
  • Beziehungsvermeidung (mit Menschen) und „Warum Hunde, die besseren Partner sein können“
  • Burn-Out-Muster (in Kommunikation und Handeln)
  • Warum Gewaltfreie Kommunikation (GfK) nur unter bestimmten Voraussetzungen ‚funktionieren‘ kann.

Verwandte Texte:

Wippe-Model
„Wippe-Model“

 

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Die Video-CoVision – Sich selbst und dem Körper beim Denken zuschauen

Die Video-CoVision – Sich selbst und dem Körper beim Denken zuschauen

Die Video-CoVision ist eine Methode, bei der kurze Videoaufnahmen z.B. von einem “Problem-Gespräch” oder einer Interaktion gemacht werden.
Im Anschluss daran betrachtet die Darstellerin (“Klientin”) zusammen mit der Begleiterin (“Therapeutin”, Coach) die Video-Aufnahme (“Co” = gemeinsam, zusammen) mit einem „wohlwollenden“, ressourcen-orientierten Blick.

Dabei ist entscheidend, dass

  • “der Blick” ressourcenorientiert ist, d.h. auf Qualitäten, Stärken oder die ‘positive Absicht’  gerichtet ist, die im ‘Problem-Verhalten’ stecken
  • die “Weisheit der Körpersprache” genutzt wird
  • körper-bezogenen Formulierungen (-> ”Soma-Linguistik”) eine besondere Beachtung finden, z.B. „Ich kann meine Tochter einfach nicht loslassen„)

 Der Nutzen

  • unbewusste Informationen entdecken
  • zu – teilweise sehr überraschenden – Entdeckungen und Erkenntnisse kommen
  • Lösungen (er-)finden, die während des ‘normalen’ Erzählens unberücksichtigt geblieben wären
  • ‘Erlernen’ einer ‘freundlichen’ und ‘stärken-fokusierten’ Haltung sich selbst und anderen gegenüber, durch den ressourcen-orientierten Blick (s.o.)

 

Ablauf

  1. der Prozess ist i.d.R. in kurze 10-Minuten-Phasen eingeteilt :
    • In der 1. Phase („Erzählphase“) schildert die Erzählerin ihr Problem.
    • In der 2. Phase („Reflexionsphase“) besinnt sich die Erzählerin auf die Erzählphase und
      fasst zusammen, was für sie dabei wichtig war; was ihr klarer geworden ist oder neu entdeckt hat.
    • In der 3. Phase („Beobachtungs- und Entdeckungsphase“) schaut sich die Erzählerin die
      Videoaufnahme gemeinsam an und die Erzählerin nimmt wahr, was sie jetzt – in dieser
      Beobachter-Position – Neues, Deutlicheres, Wichtiges entdeckt.
  2. die Begleiterin (Coach, Beraterin etc.) relativ zurückhaltend bleibt, sowohl in der Erzählphase als
    auch in der Entdeckungsphase, um so der Erzählerin Raum und Zeit zu geben, ihre eigene
    Entdeckung zu machen.

Für wen und was?

  • Einzelne (Selbstklärung, Problemlösung)
  • Paare / Familien (Paarkonflikte, Kommunikationsmuster aufdecken und verändern)
  • Kleingruppen / Teams (Teamkonflikte, eigenes Rollenverhalten entdecken)

HINWEISE:
Die Video-CoVision bei Paaren, Familien und Kleingruppen hat – auch aus technischer Sicht – eine Besonderheit.
Da der Fokus der Betrachtung (zumindest zunächst) auf der eigenen Person liegt, werden die anderen Personen wortwörtlich ausgeblendet (z.B. durch Abdecken des Bildschirms).
Dies verhindert oder reduziert zumindest das (typische) ‘Ankläger-Verhalten’ gegenüber der Partnerin, den anderen Familienmitgliedern oder eines Team-Mitglieds.

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Paradox: „Die Angst vor einer guten Lösung“ und “am Problem festhalten wollen”

Paradox: „Die Angst vor einer guten Lösung“ und “am Problem festhalten wollen”

Etwas widersprüchlich ist es schon: Einerseits gibt es den Wunsch sich von einem Problem zu lösen, meist weil ‘das Leiden zu groß geworden ist’ – andererseits gibt es auch Angst VOR der Lösung.

Das führt letztendlich dazu, dass am Problem festgehalten wird; “das Problem als kleinere Übel”.

Und diese Angst “Was wird passieren, wenn ich wirklich einen Schritt in Richtung Lösung mache?!” ist auch berechtigt, macht Sinn. Denn eines ist ja klar: Die Lösung bedeutet ja immer, dass etwas anders ist als im Problem.

Je nachdem “woraus” das Problem besteht, welches Thema es hat, kann es eine Phantasie (Illusion) darüber geben, dass durch eine Lösung auch wichtige Vorteile wegfallen (= “Sekundärgewinn” eines Problems).

Beispiel**: Eine Frau ist unglücklich in ihrer Beziehung, weil ihr Mann sie ständig kritisiert, ihr “Befehle” erteilt und sie als Person überhaupt (nicht) mehr wertschätzt.

Eine Lösung, die ihr selbst in den Sinn kommt wäre, den Partner zu verlassen.

Diese Lösung kann aber (noch viel größere Defizite) aufdecken, z.B. die Entdeckung, dass die Frau eigentlich keine Freundinnen oder sonstige (unterstützende) Beziehungen hat. Den Gedanken: “Ich bin sowieso nicht attraktiv, wer will mich denn schon haben” -und als Folge- “Eigentlich bin ich einsam –> Eigentlich war ich schon als Kind einsam –> Eigentlich war ich nie gewollt”…..

Und diese Gedanken, lösen ‘tieferen’ Schmerz aus, als die Kritik, das ‚Herumkommandieren‘, die Abwertung durch den Mann.

So gesehen ist es (erst mal wirklich) das Beste, nichts am Problem zu  ändern, weil für das darunter liegende Problem (Einsamkeit, Selbst-Ablehnung) erst recht keine Lösung in Sicht ist.

Die o.g. Lösung (den Mann verlassen) kann man auch als

  1. Das-Problem-System-verlassen-Lösung” (De-Fraiming***) bezeichnen und ist i.d.R. die radikalste Lösung.“Sanfter“ sind:
  2. Das-Problem-System-in-kleinen-Schritten-ändern”(Mikro-Schritte) oder
  3. Das-Problem-System-mit-anderen-Augen-sehen” (Refraiming)

*** = „Frame“ (engl. „Rahmen“) hat auch die Bedeutung von „Kontext“, oder „Bedeutung“

Aus verschiedenen Gründen, gibt es in einem Problem-Zustand (Problem-Trance) oft nur Phantasien zur ersten Lösungsart.

Um auf die anderen beiden Möglichkeiten zu kommen, braucht es i.d.R. immer einen Blick von Außen, der die individuellen Möglichkeiten – in diesem Beispiel: der Frau – genau berücksichtigen kann.

Pauschale und ‚gut gemeinte Ratschläge“ helfen hier leider gar nicht….

Soweit erst mal…..

** Neben diesem eher psychisch-emotionalen Problemen gibt es natürlich oft auch eher ‘reale’ Probleme oder gar Gefahren, z.B. Die Angst vor der Rache (körperlicher Gewalt) des Mannes – auch noch Jahre später!!  Auch wirtschaftlich gesehen: keine Geld für einen Auszug zu haben, keinen Unterschlupf, weder bei Freunden, noch in Frauenhäusern etc.


Verwandte Texte:

 

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Eingeschnappt, beleidigt, etwas persönlich nehmen – Anfang und Ende (nicht nur) einer Gewaltfreien Kommunikation?

Eingeschnappt, beleidigt, etwas persönlich nehmen – Anfang und Ende (nicht nur) einer Gewaltfreien Kommunikation?

Wenn Sie jemanden kennen, der hin und wieder „beleidigt reagiert“, könnten folgende Punkte dahinter stecken:

  • Das Idealbild des Gegenübers stimmt nicht mit dem “Real-Bild” überein. Sie/er ist einfach anders, als ich es gerne hätte (-> Pygmalion-Effekt nach R. Winch !!!) .
  • Das, was ich vom anderen erwarte oder brauche,  kann ich mir (scheinbar) nicht selber geben.
  • Mein Gegenüber hat somit auch ein größeres Gewicht (im –> Sozialen Panorama (Lukas Derks) wird das Gegenüber tatsächlich als “Über mir”, größer dargestellt)

Das Unglückliche dabei, dass diese Wahrnehmung nicht nur (gewaltfreie) Kommunikation verhindert, sondern in ALLEN Beziehungen (Familie, Partnerschaft, Arbeitsfeld etc.), da der anscheinend weit verbreitete Impuls aktiviert wird, Den Anderen ‘zu korrigieren’, zu recht zu weisen, ihn/sie dazu zu bringen, doch das zu tun oder zu sagen, was wir gerne hätten.

Entweder mache ich das mit verbalen aktiven Mitteln (Laut werden, attackieren) oder auch mit passiven, non-verbalen Mitteln (‘schmollen’, mich zurückziehen, nichts mehr sagen – und am Besten noch im Kopf “Gegenangriffe starten”).

Psych(olog)isch mag dieses Re-Aktionsmuster mit einer “Über-Verbindung’” (Verschmelzungswunsch / Symbiose) zu tun haben, die im Säuglingsalter natürlich ist, ab einem gewissen Alter aber vielleicht nicht mehr so ganz den Möglichkeiten entspricht.

In der Balance-Kommunikation (B-K) ist der Erste wichtigste Schritt, wenn man sich ‘angegriffen fühlt”,
die “Trennung” zwischen “Ich” und “Du” **

 

Dieses Nicht-Beachten des Trennens bzw. Das-zu-früh-in-Verbindung-gehen-wollen führt m.E. auch – und vielleicht gerade – in der Gewaltfreien Kommunikation zu “ungünstigen” Erwartungen oder Überforderungen, sich selbst, dem Gesprächspartner und der “Methode” gegenüber…

Hilfreich und interessant ist das -> Beziehungsgebet, das gratis*** zum Download zur Verfügung steht.

 

** Diese Trennung gibt es z.B. auch in der Gestaltherapie /”Gestalt-Gebet”(Fritz Perls), in der “Einfühlsamen Kommunikation” (Jacques Salomé) oder in “The Work” von Byron Katie (mit der Frage “Wessen Angelegenheit ist das?!”)

*** = für Stamm-Kundinnen und -Kunden

Warum Paare manchmal so nerven

 Zu „Warum Paare manchmal so nerven“

Kommentar: zu „Warum Paare manchmal so nerven – Platz 7: ‚Wir‘ wird zum Reizwort, wenn z.B. ‚wir‘ einen Film total toll fanden, ‚wir‘ uns irgendwas wünschen oder wenn ‚wir‘ schwanger sind. Das geht, auch rein biologisch, einfach gar nicht! 12 Prozent können ‚wir‘ einfach nicht mehr hören.

Quelle: http://lifestyle.de.msn.com/liebe-sex/warum-paare-manchmal-so-nerven-2 [23.03.2012]

Eine Idee („Hypothese“) zu dem o.g. Zitat ist, dass „Wir“ eine Aufhebung / Ent-Grenzung zwischen  Ich und Du ist. Anders gesagt: eine Art  ->“Symbiose“ (Zusammen-leben, Verschmelzung).

Wenn durch das Wort „Wir“ also das eigene Ich, vom Partner einverleibt wird, verschwindet gewissermaßen die eigenen Identität, OHNE dass es eine Zustimmung ‚des Einverleibten‘ gibt.

Um sich wieder abzugrenzen, ist die „Standard-Methode“ gewöhnlich: Streiten – oder eine subtilere Form: den anderen abwerten. Das schafft immerhin die (unbewusste?) Klarheit: „Ich bin jemand anders als Du!“ Im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) wäre hier das Bedürfnis nach Autonomie – nicht nur unerfüllt, sondern – ‚gefährdet.

„Wir“ wird auch manchmal verwendet als „sich mit fremden Federn schmückt“, z.B. Wenn Partner A sagt „Wir haben ja am Wochenende die Wohnung aufgeräumt“ – wenn tatsächlich nur Partner B aktiv dabei war.

Auch dabei ist in der Regel Ärger vorprogrammiert. Aus Sicht der Gewaltfreien Kommunikation könnte es bei Partner B um einen Mangel an „Anerkennung / Wertschätzung“ gehen. Partner A geht es möglicherweise auch um Anerkennung, die er sich in diesem Fall ’nur leiht‘. Ebenso könnte Partner A sich nach „Gemeinsamkeit / Verbindung“ sehnen und das Wort „Wir“ ist möglicherweise ein ‚unglücklicher‘ und Versuch – eine Illusion – Nähe, die nicht (mehr) vorhanden ist, wenigstens ‚verbal‘ aufrecht zu erhalten…..

 

Selbst-Entwicklung und der ‚Widerstand‘ der ‚alten‘ Systeme

Entwicklung und der ‚Widerstand‘ der ‚alten‘ Systeme

Wenn Sie beginnen, sich zu entwickeln, sich ‚auf den Weg zu machen‘, kann es – aus Systemischer Sicht – sehr wahrscheinlich sein, dass sich nicht nur in Ihren Gewohnheitsmustern (als Handlungssystem) sondern auch in Ihrem bisheriges Beziehungsnetz Widerstände und Einwände gegen ‚das Neue‘ regen und für Ihre Persönlichkeitsentwicklung nicht gerade förderlich ist.
‚Alte‘ Freunde, Partner oder Familienmitglieder können – auch aus gut gemeinten Gründen und Absichten – Entwicklungsimpulse behindern bzw. eine Interesse daran haben, dass „Sie so bleiben, wie Sie sind“.

Daher ist es hilfreich und wichtig, dass ‚das Neue‘ in einer Atmosphäre entstehen und sich entfalten kann, die wohlwollend, ermutigend, unterstützend ist.
Im „Companion-Forum “ darf deshalb (abwertende) Kritik, (unverlangte) Ratschläge oder „Du-bist/solltest-Aussagen“(„Du-Botschaften“) ‚außen vor‘ gelassen werden – sozusagen außerhalb des Kreises.

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„Wir haben dich nie gewollt“ – Kernaussage aller Therapiebedürftigen? | Ur-Vertrauen | Ablehnung | Seinen Platz im Leben finden | Bindungsstörung

„Wir haben dich nie gewollt“ – Kernaussage aller Therapiebedürftigen?

„Wir haben dich nie gewollt!“ ist wahrscheinlich die ‚heftigste‘, schmerzvollste Botschaft, die ein Kind vermittelt bekommen kann, sei es mit Worten – oder was durchaus noch tragischer sein kann -, nie direkt ausgesprochen oder sogar geleugnet. Diese radikale Ablehnung des eigenen Lebens kann sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben ziehen und können sich in verschiedenen Symptomen äußern, die mehr oder weniger mit der „Tendenz zu tun haben, sich unsichtbar zu machen“ oder „Seinen Platz im Leben nicht einnehmen/finden können“ :

  • sich nach anderen Menschen richten („Es anderen recht machen wollen“. „Sich für die Gefühle anderer verantwortlich fühlen und versuchen, sie ‚aufzuheitern'“
  • „Eine ‚gute‘ Zuhörerin/ein ‚guter‘ Zuhörer sein“ = Immer andere erzählen lassen, ständig nachfragen, aber nicht von sich erzählen oder es wagen zu unterbrechen.
  • Anderen auf der Straße immer ausweichen (‚Bloß nicht anecken wollen‘)
  • Keinen Ärger verursachen wollen, Konflikten ausweichen.
  • …..

An der Botschaft und der Vergangenheit (den Eltern) lässt sich einerseits nichts oder nur bedingt etwas ändern.

Aber glücklicherweise ist die Psyche bzw. das Gehirn ein lebendiges System, das in der Lage ist, sich „selbst zu gestalten‘  und auch diese ‚alten‘ Botschaften zu korrigieren.

Falls Sie dieses „Thema“ beschäftigt, freue ich mich, wenn Sie unverbindlich Kontakt mit mir aufnehmen oder wenn Sie woanders Unterstützung/Begleitung finden, denn….

„Sie sind es wert, (endlich) Ihr Leben zu leben!!!“


Ein kurzer aber wichtiger Nachtrag (aus aktuellem Anlass):

Der Verlust des Ur-Vertrauens kann sich besonders unglücklicher Weise auf das Suchen nach einer Therapie zeigen:

  1. Um sich in Therapie zu begeben, sich einem Fremden (Therapeutin) zu öffnen, sich zu zeigen, braucht es bereits ein gewisses Maß an Vertrauen.
  2. Wenn jedoch dann auch noch in der Therapie das Vertrauen missbraucht wird und/oder die Erzählerin („Klientin“) nur akzeptiert wird, wenn sie die Erwartungen/Wertvorstellungen der Therapeutin erfüllt, welche Folgen hätte das wohl……?

„Tipp“/Empfehlung (aus eigenen Erfahrungen bzw. Erzählungen anderer ‚Patienten‘):

  1. Wenn möglich, suchen/informieren Sie sich schon vor der Therapie eine Therapeutin/einen Therapeuten, wenn es Ihnen noch (einigermaßen) gut geht.
    „Krisen“ bahnen sich i.d.R. an, haben Vorzeichen und/oder wiederkehrende Symptome.
  2. Achten Sie (schon) beim Erstkontakt (,der idealerweise schon telefonisch möglich ist,) auf Ihr Gefühl.
  3. Seien Sie besonders ‚hellhörig‘ /alarmiert, wenn Sie ‚gedrängt‘ werden bzw. die Botschaft empfangen, die ‚moralische‘ Urteile über SIE ALS MENSCH enthalten.
    Z.B. „Als Erwachsener Mensch, sollten Sie eigentlich….“
  4. ….. (Was könnte  für SIE noch wichtig sein???) …..

 

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Einsamkeit in Paarbeziehungen | Pygmalion-Effekt (nach R. Winch) | Paarkonflikte | Liebesentzug | Paarkonflikte | Paartherapie

Einsamkeit in Paarbeziehungen

Paarbeziehungen sind neben einer Mutter-Kind-Beziehung die kleinste Einheit eines Sozialen Systems.

Entsprechend können die gegenseitigen Erwartungen in dieser Zweier-Konstellation (Dyade) offen oder verdeckt (unausgesprochen) sehr hoch sein. Besonders tragisch wird ‚das Ganze‘, wenn früher oder später  eigene Wunden (aus der Kindheit) aktiviert werden und die Sehnsucht, dass der Partner* diese Wunden heilt, nicht erfüllt werden oder der Partner sogar ‚Salz in die Wunde streut‘.

Insbesondere, wenn in der Partnerschaft bestimmte „Ur-Bedürfnisse“, wie Geborgenheit, Angenommen-Sein, Vertrauen u.a. nicht erfüllt werden (können), besteht die ‚Gefahr‘, sich vom Partner zurückzuziehen und ggf. ‚das Unerfüllte‘ woanders zu suchen; sei es ‚in anderen Personen (Stichwort: „Fremdgehen“) oder auch durch ‚Flucht‘ in Süchte (z.B. Fernsehen, Computer-Spiele, Internet-surfen oder Alkohol und andere Drogen).

Die erlebte Einsamkeit kann sich auch durch Liebesentzug äußern (Schmollen, Kontakt vermeiden) oder durch den Partner anklagen, kritisieren.

Beide „Strategien“ sollen dazu dienen, (wieder) Kontrolle über den Partner zu gewinnen, ihn bzw. sie so zu beeinflussen, dass er/sie das tut, was man möchte. Der Partner soll schließlich einem Ideal entsprechen und wenn er/sie nicht so ist, wird versucht, ihn so ‚zu formen‘ (Pygmalion-Effekt nach Robert Winch).

Gerade in der Paarberatung wird deutlich, wie häufig und intensiv das Muster „Du sollst mir etwas geben (= sagen oder tun), damit ich mich besser fühle“.
Meist wird dabei die (von Eltern? übernommene) wenig hilfreiche Strategie angewendet, den anderen anzuklagen, anzugreifen oder abzuwerten, um ihn/sie zur ‚Einsicht‘ zu bewegen.
Um das „Wippe-Modell“ heranzuziehen: Selbst wenn diese ‚Manipulation‘ gelingen sollte, ist ‚der Ankläger‘ dann von der ‚andere Seite der Wippe‘, also den ‚angeklagten Partner‘, abhängig.

…..

Falls Sie diese ‚Dynamik‘ betrifft und Sie sich behutsam an eine Lösung herantasten möchten, melden Sie sich einfach über „Kontakt“ ….

* „Partner“ bezieht sich natürlich auf alle Geschlechter.

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Vielen Dank

 

 

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