Systemische Therapie und Triaden-Modelle
Meistens taucht der „Triaden-Begriff“ im Zusammenhang mit (systemischer) Therapie auf, wenn es um die Konstellation von Kind, Mutter und Vater gibt – oder ähnlichen Beziehungsdreiecken.
Um Systeme, die ja in aller Regel hoch komplex sind, zu strukturieren/zu ordnen, kann es hilfreich sein, diese Triaden-Struktur auch anders zu nutzen, um Probleme aufzuschlüsseln und Lösungen zu ent-wickeln.
Als ‚einfachste‘ Struktur bieten sich hierfür Triaden (Dreiecke) an, wobei die „Ur-Triade“ aus den Symbolen +; – und = besteht.
VORWEG: Die Symbole haben eine andere Bedeutung als dies i.d.R. umgangssprachlich der Fall ist: Sie sind wertfrei ! Dass heißt, dass es z.B. auch beim Minus-Zeichen NICHT um “schlecht” oder “schädlich” geht !!!
Die Zuordnungen sind KEIN festes „Gesetz“ oder eine starre Regel, sondern können- gemäß des Systemischen Ansatzes – von jedem der Beteiligten anders benannt werden, bzw. ganz andere Einflüsse gefunden werden.
Es geht vielmehr darum in Systemischer Therapie, Systemischer Beratung oder systemischer Entwicklung, einen Ansatz zu haben, der es ermöglicht, Problem-Systeme so in Balance – oder auch Dysbalance – zu bringen, dass eine sinnvolle Lösung entstehen kann, die allen Beteiligten zu gute kommt….

+ (Plus) bedeutet zum Beispiel !: „hinzufügen, vermehren“
– (Minus) bedeutet z.B.: „wegnehmen, reduzieren“
= (Gleich) bedeutet z.B.: „erhalten, neutral/beobachtend, aber nicht eingreifend“
Diese Drei Kräfte oder Drei Prinzipien können auf jedes System angewendet werden,
- Personen; Paare, Familien, Teams, Organisation
- „Psyche“: Konflikte
- Wirtschaft** und Umwelt
-
…
** = Im aktuellen ‚dominanten‘ Wirtschaftsmodell, kann man den Abbau von Ressourcen dem Minus-Pol zuordnen, während der Konsum (Kaufen) auf der Plus-Seite eingeordnet werden kann. Den „Gleich-Pol“ könnte man als ‚den Verzehr‘ oder – etwas bewertender – ‚die Gier‘ bezeichnen.
Dadurch, dass jede Triade systemisch mit anderen Triaden verbunden ist, gibt es entsprechend weitere triadische Konstellationen,
Ein Systemwandel kommt allgemein jedoch immer zustande, wenn es eine ‚Neugewichtung‘ der jeweiligen Pole gibt -dies wird i.d.R. jedoch nicht ohne Widerstand ‚des alten Systems‘ möglich sein…
Ein Variante der Ur-Triade: Das Wippe-Modell

Das Wippe-Modell lässt sich auch sehr gut auf Kommunikationsmuster (Balance-Kommunikation) übertragen, insbesondere in Zweierbeziehungen (Paare, Eltern-Kind), in denen Distanz und Nähe bzw. Macht und Kontrolle (immer?!) ein Thema ist – besonders dann, wenn Kommunikation nicht so gelingt, wie erwartet.
Verwandte Texte: Drei-Minuten-Analyse (systemische Problem– & Ressourcen-Diagnostik)
Erstveröffentlichung: 02.01.2012