Eingeschnappt, beleidigt, etwas persönlich nehmen – Anfang und Ende (nicht nur) einer Gewaltfreien Kommunikation?

Eingeschnappt, beleidigt, etwas persönlich nehmen – Anfang und Ende (nicht nur) einer Gewaltfreien Kommunikation?

Wenn Sie jemanden kennen, der hin und wieder „beleidigt reagiert“, könnten folgende Punkte dahinter stecken:

  • Das Idealbild des Gegenübers stimmt nicht mit dem “Real-Bild” überein. Sie/er ist einfach anders, als ich es gerne hätte (-> Pygmalion-Effekt nach R. Winch !!!) .
  • Das, was ich vom anderen erwarte oder brauche,  kann ich mir (scheinbar) nicht selber geben.
  • Mein Gegenüber hat somit auch ein größeres Gewicht (im –> Sozialen Panorama (Lukas Derks) wird das Gegenüber tatsächlich als “Über mir”, größer dargestellt)

Das Unglückliche dabei, dass diese Wahrnehmung nicht nur (gewaltfreie) Kommunikation verhindert, sondern in ALLEN Beziehungen (Familie, Partnerschaft, Arbeitsfeld etc.), da der anscheinend weit verbreitete Impuls aktiviert wird, Den Anderen ‘zu korrigieren’, zu recht zu weisen, ihn/sie dazu zu bringen, doch das zu tun oder zu sagen, was wir gerne hätten.

Entweder mache ich das mit verbalen aktiven Mitteln (Laut werden, attackieren) oder auch mit passiven, non-verbalen Mitteln (‘schmollen’, mich zurückziehen, nichts mehr sagen – und am Besten noch im Kopf “Gegenangriffe starten”).

Psych(olog)isch mag dieses Re-Aktionsmuster mit einer “Über-Verbindung’” (Verschmelzungswunsch / Symbiose) zu tun haben, die im Säuglingsalter natürlich ist, ab einem gewissen Alter aber vielleicht nicht mehr so ganz den Möglichkeiten entspricht.

In der Balance-Kommunikation (B-K) ist der Erste wichtigste Schritt, wenn man sich ‘angegriffen fühlt”,
die “Trennung” zwischen “Ich” und “Du” **

 

Dieses Nicht-Beachten des Trennens bzw. Das-zu-früh-in-Verbindung-gehen-wollen führt m.E. auch – und vielleicht gerade – in der Gewaltfreien Kommunikation zu “ungünstigen” Erwartungen oder Überforderungen, sich selbst, dem Gesprächspartner und der “Methode” gegenüber…

Hilfreich und interessant ist das -> Beziehungsgebet, das gratis*** zum Download zur Verfügung steht.

 

** Diese Trennung gibt es z.B. auch in der Gestaltherapie /”Gestalt-Gebet”(Fritz Perls), in der “Einfühlsamen Kommunikation” (Jacques Salomé) oder in “The Work” von Byron Katie (mit der Frage “Wessen Angelegenheit ist das?!”)

*** = für Stamm-Kundinnen und -Kunden

Balance-Kommunikation – Alternative oder Erweiterung zur Gewaltfreien Kommunikation (GfK)?!

Balance-Kommunikation (B-K) – Alternative oder Erweiterung zur Gewaltfreien Kommunikation (GfK)?!

Vorweg:

  • Sie befinden sich – alleine durch die Tatsache, dass Sie im Internet surfen – in einem Dysbalance-Zustand; Sie wollen Informationen HABEN aber (höchstwahrscheinlich) nichts von sich preisGEBEN …
  • Der Text richtet sich an Menschen, die bereits die Grundprinzipien der Gewaltfreien Kommunikation kennen.
  • Dies ist eine vorläufige “Roh-Version”, eine Ansammlung an Punkten, die teilweise im „Dornen-Modus“ (s.u.) geschrieben sind

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich die Balance-Kommunikation entwickelt hat, ein wesentlicher Punkt ist, dass sich die Gewaltfreien Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg nicht nur bei mir, sondern auch bei einigen anderen – sogar GfK-Trainer_innen – im Alltag nicht so bewährt hat bzw. an Grenzen stößt.

Ein paar Unterschied zwischen GfK und Balance-Kommunikation (ungeordnet),

die auf Beobachtungen und Rückmeldung von „GfK-Teilnehmer_innen basieren:

Gewaltfreie Kommunikation (GfK) Balance-Kommunikation (B-K)
“Schritte” in der Kommunikation
4 Schritte
Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse, Bitte
A) meist in der ‚Reihenfolge‘:
B) meist werden alle ‚genannt‘
5 Schritte
Beobachtung, Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse, Bitte
A) ‚Reihenfolge‘ nach der eigenen Wahrnehmung
B) werden kontextabhängig genutzt. z.B. werden Gefühle im Arbeitskontext bzw. bei fremden Personen selten angesprochen/benannt
Erst ich, dann Du, dann Wir – Prinzip ??? unbekannt. ggf. in “Die zwei Seiten einer Kommunikation” enthalten “Erst Ich” = „Was passiert bei mir, auf meiner Seite?!“ IMMER die 1. Frage i. d. Balance-Kommunikation
“Verbindung” (mit den Bedürfnissen aller Beteiligten) (eigentlich) immer angestrebt auch Trennung, sich-nicht-verbinden-wollen ist ‘erlaubt’ und sogar wichtig
Bedürfnisse-orientiert Fokus liegt auf Bedürfnissen, die ‘hinter’ der Handlung liegt oft eher “Anliegen-/Intention-/Strategie-orientiert – > Aikido-Prinzip
Wolf versus Giraffe ‚Böser‘ Wolf als Gegenspieler der ‚guten‘ Giraffe? a) Ork-Modus versus Elben-Modus
(aus „Herr der Ringe“)
b) „Dornen-Modus“ versus „Blüten-Modus“ (Rosen-Metahper)
c) Stiefel versus Barfuß (= Schutz vs. Verletzlichkeit)
d) Der Igel (auch als Handpuppe) als ’nicht-gespaltenes‘ Symbol-Tier mit Verletzlichkeit (=Bauch) und Schutz (=Stacheln)
„Straßen-Giraffisch“
(= in Umgangssprache formulierte GfK)
(Wenn überhaupt,) meist erst später in den GfK-Kursen vermittelt)  Von Anfang an
Zertifikate a) ja,  durch “Erlaubnis” (“Top-Down-Prinzip”)
b) “statisches” = einmal erworben, lebenslang gültig (an ‘kleine Auflagen“ gebunden’)
a) Nein bzw. ‘nur’ “Triadische Zertifizierung”
b) dynamisch = Zertifikat wird ‘regelmäßig’ erneuert und hat verschiedene Qualitäten
Beziehungsschal” (aus “Einfühlsame Kommunikation” v. Jacques Salomé), “Angelegenheiten” (The Work v. Byron Katie) & “Pygmalion-Effekt” v. R. Winch!!) evtl. durch “die zwei Seiten einer Kommunikation” Beziehungsschal”, Angelegenheiten” bzw.“Pygmalion-Effekt”  sind Bestandteile der B-K

Ein paar Grundannahmen in der Balance-Kommunikation (ebenfalls noch ungeordnet)

  • Die Gefühle und die „innere Haltung„entscheiden hauptsächlich darüber, wie eine Kommunikation verläuft – weniger die „Vokabeln“ (z.B. über Bedürfnisse, Gefühle)
  • Die Erwartungen, Wahrnehmung und Interpretation („EWI-Filter„) – also die „Bilder“ und (Vor-)Urteile hpts.  der „Person Gegenüber“ und ihrer Aussagen – hat Einfluss, was und wie im Gespräch entstehen wird.

Ein Video, dass dankenswerter Weise Oliver Heuler veröffentlicht hat, zeigt einen wichtigen Unterschied bzw. einen Punkt in der Anwendung der GfK, der im Vergleich zur Balance-Kommunikation anders ist (ab Minute 2:22 als Antwort auf die Aussage „Du bist egoistisch!“).
Falls Ihnen die Antwort Oliver Heulers stimmig oder ’natürlich‘ erscheint und Sie auch gerne so sprechen wollen bzw. es ’natürlich‘ finden, dass Ihr Gegenüber so antwort, könnte die Gewaltfreie Kommunikation etwas für Sie sein und es lohnt sich nicht die Balance-Kommunikation kennen zu lernen oder weiter zu entwickeln…..

Falls Sie jedoch eine Art „Unbehagen“ spüren oder Ihnen die Antwort irgendwie ‚befremdlich‘ etc. vorkommt, könnte die Balance-Kommunikation eher etwas für Sie sein…

Soweit erst mal….

Eine der wichtigsten und personenzentrierten Fragen ist – unabhängig von „Kommunikationstrainings“- ist:

„Wenn Sie sich an eine Gespräch erinnern, das genauso war, wie Sie es sich eigentlich immer wünschen, was genau hat es so ‚wertvoll‘ gemacht?“

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Warum Paare manchmal so nerven

 Zu „Warum Paare manchmal so nerven“

Kommentar: zu „Warum Paare manchmal so nerven – Platz 7: ‚Wir‘ wird zum Reizwort, wenn z.B. ‚wir‘ einen Film total toll fanden, ‚wir‘ uns irgendwas wünschen oder wenn ‚wir‘ schwanger sind. Das geht, auch rein biologisch, einfach gar nicht! 12 Prozent können ‚wir‘ einfach nicht mehr hören.

Quelle: http://lifestyle.de.msn.com/liebe-sex/warum-paare-manchmal-so-nerven-2 [23.03.2012]

Eine Idee („Hypothese“) zu dem o.g. Zitat ist, dass „Wir“ eine Aufhebung / Ent-Grenzung zwischen  Ich und Du ist. Anders gesagt: eine Art  ->“Symbiose“ (Zusammen-leben, Verschmelzung).

Wenn durch das Wort „Wir“ also das eigene Ich, vom Partner einverleibt wird, verschwindet gewissermaßen die eigenen Identität, OHNE dass es eine Zustimmung ‚des Einverleibten‘ gibt.

Um sich wieder abzugrenzen, ist die „Standard-Methode“ gewöhnlich: Streiten – oder eine subtilere Form: den anderen abwerten. Das schafft immerhin die (unbewusste?) Klarheit: „Ich bin jemand anders als Du!“ Im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) wäre hier das Bedürfnis nach Autonomie – nicht nur unerfüllt, sondern – ‚gefährdet.

„Wir“ wird auch manchmal verwendet als „sich mit fremden Federn schmückt“, z.B. Wenn Partner A sagt „Wir haben ja am Wochenende die Wohnung aufgeräumt“ – wenn tatsächlich nur Partner B aktiv dabei war.

Auch dabei ist in der Regel Ärger vorprogrammiert. Aus Sicht der Gewaltfreien Kommunikation könnte es bei Partner B um einen Mangel an „Anerkennung / Wertschätzung“ gehen. Partner A geht es möglicherweise auch um Anerkennung, die er sich in diesem Fall ’nur leiht‘. Ebenso könnte Partner A sich nach „Gemeinsamkeit / Verbindung“ sehnen und das Wort „Wir“ ist möglicherweise ein ‚unglücklicher‘ und Versuch – eine Illusion – Nähe, die nicht (mehr) vorhanden ist, wenigstens ‚verbal‘ aufrecht zu erhalten…..

 

Gewaltfreie Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg – Top oder Flop oder beides?

Gewaltfreie Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg – Top oder Flop oder beides?

In Berlin gibt es ein anscheinend immer größeres Interesse an Gewaltfreier Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg, zumindest wenn man das wachsende Angebot auf einer der wichtigsten Seiten zur Methode betrachtet „Gewaltfreie Kommunikation in Deutschland“:“http://www.gewaltfrei.de„.

Die GfK scheint (auf den ersten Blick?) ziemlich vielversprechend zu sein, wenn es darum gehen soll, Beziehungen mit Hilfe ’neuer Kommunikationsregeln‘ so zu gestalten, dass alle Beteiligten letztendlich Ihre ‚Bedürfnisse‘ erfüllen können.

  • Doch welche Erwartungen bringen die Menschen mit, die GfK lernen wollen?
    A) auf die Gewaltfreie Kommunikation bezogen
    B) an eine_n (zertifizierten) Trainer_in?
  • Was bleibt nach dem Seminar oder Jahrestraining „übrig“ – insbesondere, wenn das Miteinander in ‚engeren Beziehungen‘ (Familie, Partnerschaft) im Mittelpunkt stehen?
  • Ist die ‚Benutzung‘ der Giraffen-Sprache‘ nicht (auch nur) ein Versuch, andere auf ’nettere‘ Weise dazu zu bringen, das zu tun, was man will?
  • Könnte es vielleicht eine Alternative zur GfK geben, bei der auf Grundkurse, Aufbaukurse, Zertifizierungsprozesse und Übungsgruppen verzichtet werden kann – Wenn man sich gleich auf  ‚die Essenz‘ der GfK konzentriert ?
  • ….
    Kleine Giraffe
    Die ‚gute‘ Giraffe – ein Symboltier in der Gewaltfreien Kommunikation (GfK)
    Aktuell 8,95 EUR

     

Und mal ganz unabhängig von Gewaltfreier Kommunikation:

  • Woran erkennen Sie, dass Sie ein Gespräch mit jemanden haben, das Ihnen – und hoffentlich Ihrem Gegenüber auch – ‚richtig gut tut‘ ?
  • Erinnern Sie sich an einen Streit, einen Konflikt, der sich letztendlich für alle Beteiligten ‚zum Guten gewendet hat‘, nach dem jede_r zufrieden war?

Vielleicht brauchen Sie ’nur‘ mehr darauf zu achten, wie das gelingen konnte und was IHR Anteil daran war – und weniger eine ’neue Sprache’…. ?

Anders ausgedrückt:
Reden Sie doch mit anderen, wie die anderen mit Ihnen reden ’sollen‘ und akzeptieren Sie andere, wenn Sie nicht so sind, wie Sie die anderen gerne hätten – genauso wie auch Sie (vermutlich) akzeptiert werden möchten.

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Falls Sie Marshall Rosenberg „in Aktion sehen möchten“ eignen sich die 3 DVDs „Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation


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Ach, noch was: Bevor Sie überhaupt den Versuch unternehmen, ‚gewaltfrei zu kommunizieren‘, lohnt sich vielleicht ein Blick auf das Beziehungsgebet (Gratis für ‚mutige Kunden‘ im Shop-Download)

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