Balance-Kommunikation – Alternative oder Erweiterung zur Gewaltfreien Kommunikation (GfK)?!

Balance-Kommunikation (B-K) – Alternative oder Erweiterung zur Gewaltfreien Kommunikation (GfK)?!

Vorweg:

  • Sie befinden sich – alleine durch die Tatsache, dass Sie im Internet surfen – in einem Dysbalance-Zustand; Sie wollen Informationen HABEN aber (höchstwahrscheinlich) nichts von sich preisGEBEN …
  • Der Text richtet sich an Menschen, die bereits die Grundprinzipien der Gewaltfreien Kommunikation kennen.
  • Dies ist eine vorläufige “Roh-Version”, eine Ansammlung an Punkten, die teilweise im „Dornen-Modus“ (s.u.) geschrieben sind

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich die Balance-Kommunikation entwickelt hat, ein wesentlicher Punkt ist, dass sich die Gewaltfreien Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg nicht nur bei mir, sondern auch bei einigen anderen – sogar GfK-Trainer_innen – im Alltag nicht so bewährt hat bzw. an Grenzen stößt.

Ein paar Unterschied zwischen GfK und Balance-Kommunikation (ungeordnet),

die auf Beobachtungen und Rückmeldung von „GfK-Teilnehmer_innen basieren:

Gewaltfreie Kommunikation (GfK) Balance-Kommunikation (B-K)
“Schritte” in der Kommunikation
4 Schritte
Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse, Bitte
A) meist in der ‚Reihenfolge‘:
B) meist werden alle ‚genannt‘
5 Schritte
Beobachtung, Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse, Bitte
A) ‚Reihenfolge‘ nach der eigenen Wahrnehmung
B) werden kontextabhängig genutzt. z.B. werden Gefühle im Arbeitskontext bzw. bei fremden Personen selten angesprochen/benannt
Erst ich, dann Du, dann Wir – Prinzip ??? unbekannt. ggf. in “Die zwei Seiten einer Kommunikation” enthalten “Erst Ich” = „Was passiert bei mir, auf meiner Seite?!“ IMMER die 1. Frage i. d. Balance-Kommunikation
“Verbindung” (mit den Bedürfnissen aller Beteiligten) (eigentlich) immer angestrebt auch Trennung, sich-nicht-verbinden-wollen ist ‘erlaubt’ und sogar wichtig
Bedürfnisse-orientiert Fokus liegt auf Bedürfnissen, die ‘hinter’ der Handlung liegt oft eher “Anliegen-/Intention-/Strategie-orientiert – > Aikido-Prinzip
Wolf versus Giraffe ‚Böser‘ Wolf als Gegenspieler der ‚guten‘ Giraffe? a) Ork-Modus versus Elben-Modus
(aus „Herr der Ringe“)
b) „Dornen-Modus“ versus „Blüten-Modus“ (Rosen-Metahper)
c) Stiefel versus Barfuß (= Schutz vs. Verletzlichkeit)
d) Der Igel (auch als Handpuppe) als ’nicht-gespaltenes‘ Symbol-Tier mit Verletzlichkeit (=Bauch) und Schutz (=Stacheln)
„Straßen-Giraffisch“
(= in Umgangssprache formulierte GfK)
(Wenn überhaupt,) meist erst später in den GfK-Kursen vermittelt)  Von Anfang an
Zertifikate a) ja,  durch “Erlaubnis” (“Top-Down-Prinzip”)
b) “statisches” = einmal erworben, lebenslang gültig (an ‘kleine Auflagen“ gebunden’)
a) Nein bzw. ‘nur’ “Triadische Zertifizierung”
b) dynamisch = Zertifikat wird ‘regelmäßig’ erneuert und hat verschiedene Qualitäten
Beziehungsschal” (aus “Einfühlsame Kommunikation” v. Jacques Salomé), “Angelegenheiten” (The Work v. Byron Katie) & “Pygmalion-Effekt” v. R. Winch!!) evtl. durch “die zwei Seiten einer Kommunikation” Beziehungsschal”, Angelegenheiten” bzw.“Pygmalion-Effekt”  sind Bestandteile der B-K

Ein paar Grundannahmen in der Balance-Kommunikation (ebenfalls noch ungeordnet)

  • Die Gefühle und die „innere Haltung„entscheiden hauptsächlich darüber, wie eine Kommunikation verläuft – weniger die „Vokabeln“ (z.B. über Bedürfnisse, Gefühle)
  • Die Erwartungen, Wahrnehmung und Interpretation („EWI-Filter„) – also die „Bilder“ und (Vor-)Urteile hpts.  der „Person Gegenüber“ und ihrer Aussagen – hat Einfluss, was und wie im Gespräch entstehen wird.

Ein Video, dass dankenswerter Weise Oliver Heuler veröffentlicht hat, zeigt einen wichtigen Unterschied bzw. einen Punkt in der Anwendung der GfK, der im Vergleich zur Balance-Kommunikation anders ist (ab Minute 2:22 als Antwort auf die Aussage „Du bist egoistisch!“).
Falls Ihnen die Antwort Oliver Heulers stimmig oder ’natürlich‘ erscheint und Sie auch gerne so sprechen wollen bzw. es ’natürlich‘ finden, dass Ihr Gegenüber so antwort, könnte die Gewaltfreie Kommunikation etwas für Sie sein und es lohnt sich nicht die Balance-Kommunikation kennen zu lernen oder weiter zu entwickeln…..

Falls Sie jedoch eine Art „Unbehagen“ spüren oder Ihnen die Antwort irgendwie ‚befremdlich‘ etc. vorkommt, könnte die Balance-Kommunikation eher etwas für Sie sein…

Soweit erst mal….

Eine der wichtigsten und personenzentrierten Fragen ist – unabhängig von „Kommunikationstrainings“- ist:

„Wenn Sie sich an eine Gespräch erinnern, das genauso war, wie Sie es sich eigentlich immer wünschen, was genau hat es so ‚wertvoll‘ gemacht?“

 Spenden /Beitrag zum Lebensunterhalt und für die Arbeit des FIP - Freie Institut Psychologie